FAQ
Die häufigsten Fragen zum Projekt
Was hat es mit dem Namen KARLA auf sich?
Mit der Bezeichnung KARLA steht seit Juni 2024 der offizielle Name für den Neubau des Verwaltungs- und Bildungszentrums des Landkreises Karlsruhe fest. Dieser setzt sich zusammen aus „Karlsruhe - KAR“ und „Landratsamt - LA“ und stellt damit eine direkte Verbindung zum Bauherren her.
KARLA ist kurz und prägnant und bildet damit eine gute Voraussetzung, sich im alltäglichen Sprachgebrauch zu etablieren. Der Name spiegelt den direkten Bezug zur Stadt Karlsruhe wieder, in deren Mitte sich der Gebäude-Komplex örtlich befindet. Auch wenn in erster Linie das Landratsamt Karlsruhe als Bauherr und Namensgeber präsent ist, soll KARLA auch alle Mieter und Nutzer einbeziehen und dazu einladen, sich mit ihr zu identifizieren. Der weibliche Vorname wird mit Sympathie und Persönlichkeit assoziiert und steht für „Die Fleißige“. Zeitlos, kommunikativ und repräsentativ.
Warum wird der Gebäudekomplex neu gebaut und nicht saniert?
Der Bürokomplex bestehend aus Hochhaus, Langbau und dem Kasinogebäude mit Tiefgarage wurde in der ersten Hälfte der 1960er Jahre als Verwaltungssitz für das damalige Badenwerk errichtet. Doch der Gebäudekomplex war nach über 50 Jahren intensiver Nutzung technisch und baulich größtenteils noch im Originalzustand und eine Modernisierung wurde sorgfältig geprüft, erwies sich unter anderem aufgrund umfangreicher Sanierungs- und Brandschutzmaßnahmen sowie einer Vielzahl an gebundenen Schadstoffen aber als nicht sanierungsfähig. Aus diesem Grund entschloss sich der Kreistag für einen Neubau an Ort und Stelle, der zugleich mehr Nutzfläche bietet als bisher.
Was spricht für den Siegerentwurf des Architektenwettbewerbs?
Ausschlaggebend für den Siegerentwurf des Architektenwettbewerbs war neben den funktionalen Grundrissen und der architektonischen Qualität mit seinem markanten Hochpunkt, dass er bereits in einem ersten Bauabschnitt mehr Flächen verfügbar macht. Dadurch kann das Grundstück besser und damit auch wirtschaftlicher ausgenutzt werden. Das Preisgericht hat den Entwurf einstimmig auf den ersten Platz gewählt, weil er sowohl die Anforderungen des Landkreises als auch im Hinblick auf das Grundstück sowie das Stadtbild die angemessenste Lösung aus allen 29 Entwürfen verkörperte.
Welche Vorteile hat die geplante Neugestaltung?
Davon abgesehen, dass eine Sanierung des Bestandsgebäudes nicht möglich war, hat das neue KARLA Verwaltungs- und Bildungszentrum des Landkreises Karlsruhe große Vorteile. Durch die Neugestaltung des Landratsamt-Areals kann das Grundstück optimaler genutzt werden. Die Gebäude werden unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit geplant und erbaut und setzen insbesondere beim Thema Energiesparen neue Maßstäbe. Darüber hinaus sieht das Nutzungskonzept Angebote vor, die für die Öffentlichkeit zugänglich sein werden: Es wird beispielsweise einen Park mit viel Grün (die sogenannte „Grüne Mitte“), eine Kindertagesstätte und eine Bäckerei (Laib & Leben) geben.
Wie klimafreundlich ist das Bauvorhaben?
Klimafreundliches Bauen prägt das Vorhaben der Neugestaltung des Landratsamt-Areals. Für das Projekt wird daher der „Leitfaden Nachhaltig Bauen " (LNB) angewandt. Dessen Grundidee ist es, Gebäude ökologisch und energetisch zu bewerten. Der Fokus wird dabei auf die wichtigsten Nachhaltigkeitsaspekte beim Bauen und Modernisieren gelegt. Diese beinhalten zum Beispiel die Auswahl der Rohstoffe, die Verwertung der Abbruchmaterialien sowie die technische Ausstattung des zukünftigen Baus. Im Hinblick auf die Klimaschutzstrategie des Landkreises mit dem ehrgeizigen Ziel „zeozweifrei 2035“ soll auch das geplante Vorhaben klimaneutral umgesetzt werden.
Wie das konkret aussehen soll, erfahren Sie unter der Rubrik »Nachhaltigkeit«.
Welche Dienststellen des Landratsamts werden im Neubau zu finden sein?
Fast alle Dienststellen der Landkreisverwaltung, die momentan noch auf verschiedene Standorte im Landkreis und in der Stadt Karlsruhe verteilt sind, werden künftig im KARLA Verwaltungs- und Bildungszentrum unter einem Dach vereint. Bestehen bleiben nur die Außenstellen im ADAC-Gebäude und das Kreisarchiv in Bruchsal. Auch das Sozialdezernat wird weiterhin im BGV-Komplex in der Karlsruher Oststadt zu finden sein. Selbstverständlich bleiben auch die Kfz-Zulassungsstellen in Bretten und Ettlingen bestehen.
Wer nutzt das KARLA Verwaltungs- und Bildungszentrum sonst noch?
Von dem neuen KARLA Verwaltungs- und Bildungszentrum soll nicht nur das Landratsamt Karlsruhe profitieren. Aufgrund des großen Potenzials sieht das Nutzungskonzept auch Seminar- und Konferenzflächen für die Akademie der Unfallkasse Baden-Württemberg, für die Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Baden sowie Flächen für eine betriebsärztliche Praxis und eine Kindertagesstätte vor. Außerdem wird die Verwaltungsschule des Gemeindetags Baden-Württemberg in den Neubau einziehen, wobei der Gemeindetag Baden-Württemberg hier sogar selbst zum Bauherren wird. Weitere Flächen können für zusätzliche Nutzer von Büro- und Verwaltungsflächen zur Verfügung gestellt werden. Der Komplex soll auch Platz für die Öffentlichkeit bieten. Angedacht ist daher neben einem Park mit viel Grün auch die Bäckerei Laib & Leben. In den Untergeschossen entsteht eine Tiefgarage, die auch für das Anwohnerparken und der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen soll. Zudem gibt es Überlegungen der Stadt Karlsruhe, auf dem Areal Flächen für die Bedarfe der städtischen Verwaltung zu nutzen.
Was kostet der Neubau des Landratsamts Karlsruhe? Wie hoch ist die Investitionssumme?
Bei den Gesamtkosten für die Neugestaltung des Landratsamt-Areals Karlsruhe wurde bisher mit sogenannten Kostenkennwerten gearbeitet, die auf Baukostenindizes basieren. Die Leistungsphase 3 mit der Entwurfsplanung ist mittlerweile abgeschlossen und die Kostenberechnung hat ergeben, dass sich das Investitionsbudget für das Gesamtprojekt mit rund 63.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche auf rund 390 Millionen Euro belaufen und bestätigt, dass die bisherigen Kostenkennwerte eingehalten werden können. Aufgrund der zusätzlichen Nutzung des Gebäudes durch externe Partner entfallen auf die Landkreisverwaltung alleine aber nur rund 42 Prozent der Verwaltungsflächen. Die restlichen Flächen werden vom Gemeindetag Baden-Württemberg, der auch Bauherr ist, der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Baden, der Akademie der Unfallkasse Baden-Württemberg sowie weiteren Wirtschafts- und Privatkunden alleine oder wie die Konferenzflächen gemeinsam mit der Landkreisverwaltung genutzt. Rund 200 Millionen Euro der Investitionskosten sind direkt dem Landkreis zuzuordnen, 73 Millionen Euro sind langfristig durch Mieter und Pächter gedeckt, 77 Millionen Euro entfallen auf Verkäufe an den Gemeindetag sowie einer Grundstücksfläche, die im Anschluss bebaut werden soll. Für inflationsbedingte Preissteigerungen und unvorhergesehene Risiken sind rund 40 Millionen Euro vorgesehen.
Wie kann der Landkreis ein Projekt in dieser Größenordnung überhaupt stemmen?
Durch die optimierte Gestaltung des Grundstücks sowie die gemeinsame Nutzung von Flächen ergeben sich in verschiedenen Bereichen Synergieeffekte. Diese wirken sich positiv auf die Wirtschaftlichkeit des Gesamtprojekts und damit auch die finanzielle Belastung für den Landkreis Karlsruhe aus. Ein gutes Beispiel ist hierfür, dass künftig Einnahmen durch die Miete der externen Partner generiert werden und gleichzeitig eigene Mietkosten wegfallen, die derzeit noch für verschiedene Landratsamt-Außenstellen bezahlt werden. Entscheidend ist daher nicht die tatsächliche Höhe der Gesamtinvestition sondern die voraussichtliche jährliche Belastung des Kreishaushaltes.
Warum will man KARLA in Holz-Hybrid-Bauweise verwirklichen?
Mit dem KARLA Verwaltungs- und Bildungszentrum verfolgt der Landkreis das Ziel, ein möglichst nachhaltiges und klimaschonendes Projekt zu realisieren. Dies war auch ein wesentlicher Grund für die Entscheidung des Preisgerichtes und des Kreistages für den Wettbewerbsbeitrag des Architekturbüros Wittfoht und Partner. Dabei spielte auch die Bauweise eine erhebliche Rolle: Das Preisgericht hob insbesondere hervor, dass das Vorhaben das Potenzial hat, zu einem Leuchtturmprojekt des modernen Holzbaus zu werden und damit auch für eine zukunftsweisende und ressourceneffiziente Bauweise zu stehen.
Weitere Vorteile wurden im Rahmen der Planungen für den Neubau geprüft. Die Bauweise stellt unter anderem auch einen Gewichtsvorteil für das geplante Hochhaus dar. Das erfordert eine geringere Gründungstiefe, spart Graue Energie ein und verringert die Kosten.
Wäre es günstiger, wenn der Landkreis ausschließlich für sich allein bauen würde?
Würde der Landkreis nur für sich alleine bauen, verringerte das zwar die Investitionssumme, Synergieeffekte durch gemeinsam genutzte Flächen fielen damit aber weg. Zudem würde der Landkreis damit auf Mieteinnahmen verzichten, die langfristig zu einer Amortisation eines Teils der Gesamtkosten beitragen und wiederum die Wirtschaftlichkeit erhöhen.
Wer entscheidet über das Neubauvorhaben?
Der Kreistag des Landkreises Karlsruhe trägt die Entscheidungshoheit über das Vorhaben.
Welche Schritte ist der Landkreis bereits gegangen?
Der erste Schritt auf dem Weg zum Projekt war 2018 der Grundsatzbeschluss des Kreistags, einen Neubau zu verwirklichen, nachdem eine Sanierung nicht möglich war. 2019 wurde beschlossen, zusammen mit der Stadt Karlsruhe einen städtebaulichen Wettbewerb durchzuführen. 2020 stimmte der Kreistag schließlich dafür, einen Architektenwettbewerb auf diesen Ergebnissen durchzuführen und beauftragte 2021 das erstplatzierte Büro wittfoht architekten aus Stuttgart für die Objektplanung und lohrer.hochrein landschaftsarchitekten aus München für die Planung der Freianlagen. Nachdem die Leistungsphase 3 mit der Entwurfsplanung erfolgreich abgeschlossen wurde, hat am 05. Oktober 2023 der Kreistag mehrheitlich den Baubeschluss gefasst. Mitte März 2024 übergab die Stadt Karlsruhe die Baugenehmigung an den Landkreis, bevor am 12. April 2024 die feierliche Grundsteinlegung für den Neubau auf dem Landratsamt-Areal stattfand. Im Juni stand dann auch der Name fest: KARLA Verwaltungs- und Bildungszentrum.
Eine Übersicht über die zeitliche Entwicklung des Projekts finden Sie hier.
Welche Rolle spielt die Stadt Karlsruhe?
Die Stadt Karlsruhe ist bei diesem Projekt in vielerlei Hinsicht beteiligt. Zusammen mit der Stadt und der Bürgerschaft wurde ein städtebauliches Entwicklungskonzept für das Gesamtareal entwickelt, um das Landkreis-Vorhaben maximal verträglich mit den städtebaulichen Entwicklungszielen der Stadt zu gestalten. Die Stadt hat das Bebauungsplanverfahren betrieben und ist Baurechtsbehörde, das heißt, sie genehmigt das Vorhaben. Die entsprechende Baugenehmigung für den Neubau wurde am 21. März 2024 übergeben. Darüber hinaus verkaufte die Stadt 2023 ein Teilgrundstück in Richtung Ettlinger Tor an den Landkreis Karlsruhe. Außerdem gibt es vonseiten der Stadt Interesse, auch selbst Flächen auf dem Areal zu beziehen.
Weitere Informationen gibt es hier.
Warum muss die Verwaltung in ein Interim umziehen?
Ursprünglich war geplant, dass ein Umzug in ein Interim vermieden werden kann. Das neue Gebäude sollte größtenteils versetzt zum bestehenden Gebäude und abschnittsweise erstellt werden. So hätten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fast nahtlos vom alten in das neue Gebäude umziehen können. Untersuchungen haben aber ergeben, dass diese Vorgehensweise nicht das wirtschaftlichste Vorgehen darstellt und mit Konflikten zwischen dem Abbruch- bzw. Baustellenbetrieb auf der einen und dem Kunden- und Verwaltungsbetrieb auf der anderen Seite verbunden ist. Dazu kämen negative Auswirkungen wie eine verlängerte Gesamtbauzeit sowie zusätzliche Kosten.
Wie wird das Interim gestaltet?
Mit dem ehemaligen Postgiroareal in der Kriegsstraße 100 wurde ein passendes Objekt in unmittelbarer Nähe zum bestehenden Landratsamt-Gebäude gefunden, das nur zu geringen Änderungen für die Kundinnen und Kunden sowie des Arbeitsweges der Mitarbeitenden führt. Die vorhandenen Räumlichkeiten wurden mit dem bestehenden Mobiliar ausgestattet und ermöglichen so funktionales Arbeiten während der Bauzeit. Zusätzlich wurden weitere Flächen beim BGV angemietet. Die Umzüge in die Interimsgebäude sind abgeschlossen.
Kann ich weiterhin uneingeschränkt meine Amtsgänge erledigen?
Einwohnerinnen und Einwohner des Landkreises Karlsruhe können auch weiterhin ihre Amtsgänge wie üblich, nur eben an einem neuen Standort erledigen. Die Dienststellen des Landratsamtes sind zu den gewohnten Servicezeiten erreichbar und Kundenanliegen können nach vorheriger Terminvereinbarung im jeweiligen Servicecenter bearbeitet werden. Viele Anliegen können inzwischen aber online erledigt werden, sodass der Weg ins Amt gar nicht notwendig ist.
Weitere Informationen erhalten Sie auf der Website des Landratsamtes Karlsruhe.
Wie ist der aktuelle Stand beim Rückbau der Altgebäude?
Gebäudeteile wie der Langbau, das Casinogebäude, der Zwischenbau und die Tiefgarage sind bereits abgebrochen und auch die Rückbauarbeiten am Hochhaus mit dem Austrag der innenliegenden Materialien laufen. Das Fassadengerüst rund um das Hochhaus wurde von unten nach oben aufgebaut. Mitte Mai wurde dann ein Kran für den Abbruch des Hochhauses gestellt und anschließend mit dem mechanischen Abbruch des Gebäudes von oben nach unten begonnen. Dieser wird voraussichtlich bis Ende 2024 dauern.
Das Bautagebuch informiert über bisherige Tätigkeiten und aktuelle Entwicklungen auf der Baustelle.
Was passiert mit dem Material aus dem Abbruch der Gebäude?
Nachhaltigkeit ist dem Landkreis ein wichtiges Anliegen, das nicht erst beim Neubau zum Tragen kommt. Die beim Abbruch der Gebäude anfallenden Materialien, wie aktuell beim Langbau entlang der Kriegsstraße, werden daher sortenrein getrennt und bei Möglichkeit in den Materialkreislauf zurückgeführt. So können die Stoffe im Anschluss wiederverwertet werden. Damit trägt der Landkreis zur Schonung von Ressourcen und einem verantwortungsvollen Umgang mit damals verbauten Rohstoffen bei. Gemäß des Kreislaufwirtschaftsgesetztes werden lediglich die Abfälle beseitigt, die den Schutz von Mensch und Umwelt gefährden.
Konkret bedeutet das:
Unbelastete Baustoffe wie zum Beispiel Glas, Gips, Beton, Mauerwerk, Pflastersteine, Kies, Putz und Bauschuttgemisch werden recycelt. Die Baustoffe finden unter anderem erneut Einsatz im Straßenunterbau, in Lärmschutzwällen oder im Dammbau. Auch Beton wird wieder als Rohstoff verwendet.
Mischschrott, Stahl und unbelastete Kupferkabel werden in die Metallverwertung gegeben. Aus ihnen wird zum Beispiel Metall wie Aluminium, Kuper oder Eisen rückgewonnen.
Holz und Styropor werden thermisch verwertet.
Belastete Materialien, wie zum Beispiel Asbest, aber auch Kondensatoren und Leuchtstoffröhren werden ebenfalls thermisch verwertet oder deponiert.
Wie sieht der weitere Zeitplan für KARLA aus?
Nachdem die Entwurfsplanung im ersten Halbjahr 2023 termingerecht abgeschlossen werden konnte, wurde am 05. Oktober 2023 der Baubeschluss mehrheitlich durch den Kreistag gefasst. Anschließend hat der Gemeinderat der Stadt Karlsruhe am 24. Oktober 2023 den Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan gefasst. Mitte März 2024 übergab die Stadt Karlsruhe die Baugenehmigung an den Landkreis, bevor am 12. April 2024 die feierliche Grundsteinlegung für den Neubau auf dem Landratsamt-Areal stattfand.
Überblick weiterer Zeitplan KARLA Verwaltungs- und Bildungszentrum
06/2024 Beginn Rohbauarbeiten Untergeschosse
Ab 12/2026 stufenweise Inbetriebnahme Tiefgarage und Flachbau
06/2027 Übergabe an Gemeindetag, UKBW, VWA und AZK
08/2028 Fertigstellung Gesamtprojekt
10/2028 Inbetriebnahme Hochhaus und Kita
Das Bautagebuch informiert über aktuelle Entwicklungen auf der Baustelle.