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Der Kreistag konkretisiert die nächsten Eckpunkte des Bauvorhabens

Neben den Verträgen mit der Stadt Karlsruhe befasst sich das Gremium mit klimarelevanten Eigenschaften des Neubaus

Die Entscheidungsgrundlage für die Planungen des Vorhabens zur Neugestaltung des Landratsamt-Areals konkretisiert sich weiter. In der Kreistagssitzung, die am Donnerstag, 26. Januar, in der Schulsporthalle in Oberhausen-Rheinhausen stattfand, stimmte das Gremium bei zwei Nein-Stimmen und 17 Enthaltungen, darunter die SPD-Fraktion, über weitere Planungsdetails ab. Neben verschiedenen Verträgen mit der Stadt Karlsruhe standen klimarelevante technische Aspekte des geplanten Neubaus auf der Agenda.

Das Bauprojekt befindet sich derzeit in der Leistungsphase 3, sprich der Entwurfsplanung. Ein wichtiger Punkt dabei ist das Vorhaben des Landkreises, das neue Gebäude in Holz-Hybrid-Bauweise zu erstellen. Die Bauvoranfrage hierfür wurde bei der Stadt Karlsruhe Ende Dezember 2022 eingereicht. Eine Bearbeitung wird im ersten Quartal 2023 erwartet. Weitere Untersuchungen haben ergeben, dass die Holz-Hybrid-Konstruktion neben der ökologischen Komponente auch einen Gewichtsvorteil im Hochhaus darstellt. Das erfordert wiederum eine geringere Gründungstiefe und damit geringeren Bodenaushub, bringt Einsparungen der Grauen Energie und stellt somit ein geringerer Kostenaufwand dar. Das Gremium beauftragte die Verwaltung entsprechend damit, diese Bauweise bei einen positiven Bauvorbescheid den weiteren Planungen weiterhin zugrunde zu legen.

Darüber hinaus beschloss der Kreistag auf Basis von Empfehlungen der Fachplaner sowie der Ergebnisse aus den Vorberatungen, die dreifache Verglasung sowohl im Flachbau als auch im Hochhaus beizubehalten.

Auch im Bereich der Klimatechnik legte der Kreistag die nächsten Eckpunkte fest. Die Sprinklertank- und die Brunnennutzung zur Optimierung der Kälteerzeugung soll weiterverfolgt werden. So können die dabei entstehenden CO2-Emissionen und der Platz für die notwendigen Luftrückkühler auf dem Dach des Neubaus auf ein Mindestmaß reduziert werden. Weiter entschied das Gremium, die Planungen von Photovoltaikanlagen zusätzlich zum Dach auch entlang der Fassade weiter zu fokussieren. Voraussetzung ist, dass die Umsetzung wirtschaftlich sinnvoll und baurechtlich möglich ist.

Die Neugestaltung des Areals zieht aufgrund seiner Lage eine enge Zusammenarbeit mit der Stadt Karlsruhe nach sich. Dem Letter of Intent (LoI) mit der Stadt Karlsruhe zur gemeinsamen Grundstücksentwicklung gab der Kreistag bereits im April 2022 grünes Licht. Der Kreistag stimmte in seiner jüngsten Sitzung den vorgeschlagenen Konkretisierungen des LoI sowie weiteren zu.

Das Gremium beauftragte die Verwaltung unter anderem, den städtebaulichen Vertrag und die Grundstückstauschverträge weiter auszuhandeln. Der Tauschvertrag sieht vor, dass die Stadt ein Teilgrundstück auf dem bisherigen Landratsamt-Areal und der Landkreis im Umkehrschluss eine städtische Fläche in Richtung Ettlinger Tor erwirbt. Auch für die Schaffung einer „grünen Mitte“, die öffentlich zugänglich und mit hochwachsenden Bäumen bepflanzt werden soll, liegen erste Überlegungen vor. Gemeinsam entwickeln Stadt und Landkreis derzeit die Eckpunkte der Absichtserklärung. Sämtliche Verträge stehen aber unter der auflösenden Bedingung eines endgültigen Baubeschlusses durch den Kreistag, der im Oktober 2023 vorgesehen ist.

Berichtet wurde auch über den Stand der Abbrucharbeiten des Langbaus, die bereits fortgeschritten sind sowie über den etappenweisen Umzug von Dienststellen. Den Anfang machen die Zulassungsstelle und die Ausländerbehörde: Beide sind ab 31. Januar in der Kriegsstraße 100 in Karlsruhe zu finden.

Das Landratsamt stellt auf seiner digitalen Projektseite die wichtigsten Informationen rund um das Bauvorhaben und die Neugestaltung des Areals zusammen. Neben aktuellen Meldungen wird dort auch eine Vielzahl an Fragen beantwortet unter bauprojekt.landkreis-karlsruhe.de/FAQ.